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26.04.2017

Rahmenbedingungen verbessern

Deutscher Kitaleitungskongress 2017

Die Unterversorgung der Kitas ist ein seit Jahren schwelendes Problem. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) als gewerkschaftliche Interessenvertretung setzt sich auf der politischen Ebene dafür ein, dass die Mängel beseitigt werden. Unabhängig davon bieten Wolters Kluwer Deutschland und der VBE als Partner mit dem Deutschen Kitaleitungskongress (DKLK) Fortbildungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Kitaleitungskräfte an.

Einige Beispiele dafür, was in den Kitas in NRW schiefläuft:

Immer noch acht Prozent aller Kindertageseinrichtungen haben in NRW keine vertraglich festgelegte Zeit für Verwaltung und Leitung, meldete unlängst die Bertelsmann-Stiftung. „Auch wenn NRW damit besser als der Bundesdurch-schnitt ist, ist diese Situation nicht akzeptabel. Fehlende Leitungszeit führt dazu, dass die Verwaltungsarbeit zu Lasten der Kinder-Betreuungszeiten oder der Freizeit der Kita-Leitung geht“, so Udo Beckmann, Vorsitzender des VBE.

Welche Bildungsqualität in der Kita ein Kind bekommt, hänge immer noch zu stark vom Wohnort ab. Denn wie viel Zeit eine Leitung zur Verfügung gestellt bekommt, liegt im Verantwortungsbereich der Träger. Um landesweit gleiche Bedingungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Kinder zu gewährleisten, fordert der VBE daher, sich auf landesweite, verbindliche Standards für den Einsatz der Kitaleitungen zu einigen.

„Das System der Kindpauschalen gehört auf den Prüfstand. Es war von Anfang an nicht an die tatsächlichen Personalkosten angeglichen“, erklärt Beckmann. Mit der gesetzlich vorgesehen jährlichen Steigerung der Pauschalen von 1,5 Prozent auf 3 Prozent könnten nun zwar einige Defizite abgebaut werden, eine Qualitätssteigerung kann so aber nicht bezahlt werden.

„Die Altersstufen U3 und Ü3 werden ungleich behandelt. Bisher wird der U3-Bereich überdimensional gefördert und der Ü3-Bereich vernachlässigt. Dafür fehlen unseres Erachtens nachvollziehbare Gründe. Alle Altersstufen sollten bei der Finanzierung gleichbehandelt werden“, fordert Beckmann weiter.

Vor dem Hintergrund, dass Kindertageseinrichtungen in der Gesellschaft insbesondere als Orte frühkindlicher Bildung stetig größere Bedeutung gewinnen, sei diese Unterversorgung unverständlich.

Beckmann abschließend: „Der VBE findet: Qualität zu versprechen und die Gelingensbedingungen zu verweigern, führt zu Frustration bei Beschäftigen und Eltern. Die Politik muss Kita und ihre Leitungen entsprechend ausstatten, damit diese ihre wichtige Arbeit leisten können.“

 

Der Deutsche Kitaleitungskongress wird veranstaltet vom Informationsdienstleister Wolters Kluwer Deutschland (WKD) und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW. „Die Herausforderungen, die die Kitas vor dem Hintergrund von Integration, Inklusion und digitalem Wandel zu bewältigen haben, sind enorm. Der DKLK bietet für die Kitaleitungen die Möglichkeit, sich zu all diesen Bereichen einen qualifizierten Input zu holen und über den sog. Tellerrand zu gucken. Aber auch das Netzwerken untereinander ist wichtig und hilfreich für die tägliche Arbeit, d. h. Ideen aufnehmen und weitergeben, wie man für die Bildung und Erziehung von Kindern trotz unzureichender Rahmenbedingungen, möglichst viel erreichen kann.“, sagt Udo Beckmann, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW.

Deutscher Kitaleitungskongress Düsseldorf 2017
25 – 26.04.2017 - Kongresszentrum CCD Süd Düsseldorf
www.deutscher-kitaleitungskongress.de


Pressemitteilung 19-2017
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24.04.2017
VBE: Zahl der Kinder mit attestiertem Förderbedarf hat sich seit 2005 verdoppelt

„Die vom VBE in Auftrag gegebene wissenschaftliche Expertise belegt, was Lehrkräfte immer wieder deutlich machen, nämlich dass Kinder mit emotional-sozialen Entwicklungsstörungen eine ausgeprägte Symptomatik zeigen, die nur durch intensivpädagogische Maßnahmen, in der Regel durch entsprechend ausgebildete Sonderpädagogen, aufgefangen werden kann. Gleichzeitig wird offenbar, dass die Zahl der Kinder, die einen entsprechenden Förderbedarf attestiert bekommen, sich seit 2005 in NRW von mehr als 14500 auf über 29000 in 2016 verdoppelt hat. Um den Schulbetrieb im inklusiven Bildungssystem aufrecht erhalten zu können, braucht es vor diesem Hintergrund für die Beschulung dieser Kinder in inklusiven Lerngruppen mehr denn je die Doppelbesetzung mit Lehrkraft und Sonderpädagoge und die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams zur intensivpädagogischen Beschulung“, fordert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender NRW des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) auf Basis der vom VBE beauftragten Expertise „Welchen Förderbedarf haben Kinder mit emotional-sozialen Entwicklungsstörungen?“

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